Von majestätischen Bergansichten über geologische Wunder bis hin zu Jahrtausend alte Felswohnungen: Colorado hat für das Auge und die Kameralinse viel zu bieten, egal ob man mit der hochmodernen Spiegelreflex-, der Kompakt- oder der Handykamera ausgestattet ist.

Wer sich dieses Jahr auf den Sommerurlaub in den höchsten Bundesstaat der USA begibt, sollte die nachfolgenden Fotomotive nicht verpassen. Wir geben Tipps, wie man sie am besten in Szene setzt.

Maroon Bells – die Meistfotografierten

Wer Colorado googelt, dem werden unzweifelhaft auch Bilder von ihnen angezeigt: den Maroon Bells, den „kastanienbraunen Glocken“ in den Elk Mountains unweit von Aspen und Snowmass. Diese markanten Spitzen sind die meistfotografierten Berge in Nordamerika und die wahren Promis des Nobelorts. Die beiden Viertausender, die rund 500 m auseinander liegen, sind aber auch ein höchst dankbares Fotomotiv, vor allem wenn sie sich noch im Maroon Lake spiegeln. Sie liegen in einem Naturschutzgebiet, in das man zwischen Mitte Juni und Anfang September von 8 bis 17 Uhr mit dem Shuttlebus hineinkommt, zu allen anderen Zeiten in den Sommer- und Herbstmonaten auch mit dem eigenen Wagen, also auch vor 8 Uhr bzw. nach 17 Uhr.

Unser Fototipp: Für das beste Licht kommt man zum Sonnenaufgang, dann leuchtet der Tonstein der Gipfel in dem namensgebenden Kastanienbraun besonders intensiv. Die besten Spots am Maroon Lake füllen sich dann schon mal schnell, früh aufstehen ist also die Devise. Wem das nicht so wichtig ist: selbst dem ungeübtesten Hobbyfotografen gelingt bei gutem Wetter zu jeder Tageszeit ein grandioses Foto. Mehr Infos zu den Maroon Bells unter https://www.aspenchamber.org/maroon-bells

Great Sand Dunes Nationalpark – die Höchsten

Wenn man sich dem Park zum ersten Mal nähert, glaubt man zunächst an eine Fata Morgana: Mitten in den Rocky Mountains türmen sich hier plötzlich Sanddünen über 200 m in die Höhe. Geschützt werden die höchsten Dünen Nordamerikas im Great Sand Dunes Nationalpark, der ganzjährig geöffnet ist. Hier kann man viele Stunden verbringen, zum Beispiel um die Dünen mühsam zu erklimmen und mit dem Sandboard wieder hinab zu rauschen, oder immer auf der Suche nach dem perfekten Foto, mit dem man die wellenförmigen Sanddünen unter dem strahlend blauen Colorado-Himmel und vor den dramatischen Viertausendern der Sangre de Cristo Mountains einfängt.

Great Sand Dunes National Park (cc) Jasperdo
Great Sand Dunes National Park (cc) Jasperdo

Unser Fototipp: Direkt am Parkeingang hat man einen Panoramablick auf die Dünen mit den Bergen im Hintergrund. Dramatische Schatten bekommt man hier am späten Nachmittag, und wenn man sich hinter dem Dunes Parkplatz links hält, erreicht man Regionen mit meist nur wenig Fußabdrücken im Sand und grandiosem Blick auf die Berge. Aber auch nachts ist der Park für Sternengucker und -fotografen ein Genuss, denn er gehört aufgrund der Höhe, der geringen Lichtverschmutzung sowie der trockenen Luft zu den Dark Sky Parks. Der Nationalpark hat auch noch spezielle Tipps auf seiner Seite: www.nps.gov/grsa/planyourvisit/photography.htm und www.nps.gov/grsa/planyourvisit/experiencethenight.htm

Mesa Verde Nationalpark – das Wunderwerk

Als Besucher des Nationalparks kann man nur staunen angesichts dessen, was die Ancestral Puebloans, die Mesa Verde von 600 – 1300 n Chr. bewohnt haben, hier geschaffen haben: hunderte Felswohnungen haben sie in die steilen Felswände gebaut. Natürlich möchte man dies möglichst gut mit der Kamera festhalten, so wie die dunklen Fensterhöhlen, die in starkem Kontrast zu dem sandsteinfarbenen Mauerwerk stehen, die unterirdischen Kivas, die nur von den einfallenden Sonnenstrahlen erhellt werden, oder aber die Felsüberhänge mit ihren schwarzen, grünen, gelben und roten Streifen.

Unser Fototipp: Das beste Licht hat man in den Sommermonaten spätnachmittags bis abends. Abgesehen von den Aussichtspunkten darf man eine Tour durch Cliff Palace, der größten Behausung sowie Balcony House, das man nur über eine Leiter erreicht, nicht verpassen. Farbfotografie ist geeigneter als schwarz-weiß, da das Mauerwerk ansonsten mit dem Hintergrund verschmelzen könnte. Und da man sich auf einem grünen Tafelberg (Mesa Verde) befindet: auch der Panoramaausblick von hier oben ist atemberaubend. Der Nationalpark hat auch noch einige Tipps auf seiner Seite:  https://www.nps.gov/meve/planyourvisit/photography.htm

Black Canyon of the Gunnison Nationalpark – der Herausforderer

In Millionen von Jahren hat sich der Gunnison River einen 600 Meter tiefen Canyon in den harten Fels gegraben. Nicht von ungefähr hat die Schlucht ihren Namen, denn durch die Enge wirkt sie sehr schwarz, durchzogen von feinen weißen Linien. Mit Hilfe von Geröll bahnt sich der Fluss seinen Weg durch rund 2 Milliarden Jahre altes Gestein aus dem Präkambrium, weshalb der Canyon nicht wie andere in der Region, die zumeist aus dem viel weicheren Sandstein bestehen, in verschiedenen Schichten verläuft sondern steil und fast senkrecht in die Tiefe geht. Painted Wall ist mit 685 m die höchste Felswand in Colorado.

Unser Fototipp: Aufgrund der Tiefe und Enge des Canyons ist der Park zugebenermaßen nicht der dankbarste Spot, wenn es um Fotografie geht – aber dafür ist er auch nie überlaufen. Nicht verpassen sollte man am South Rim den Painted Wall View, Cedar Point sowie Chasm View. Mittags fällt die Sonne direkt auf den Gunnison River, für den Rand eignen sich aber auch die anderen Tageszeiten, dazu gehört auch der Sonnenuntergang. Der noch weniger besuchte North Rim bietet ebenfalls hervorragende Aussichtspunkte, vom North Vista Trail hat man einen tollen Blick auf den Canyon von oben.

Garden of the Gods – der Göttliche

Auch östlich der Rocky Mountains rote Felsen zu finden erstaunt viele Besucher, erwartet man diese doch eher auf dem Colorado Plateau im Westen. Hier in Colorado Springs, am Fuße des mächtigen Pikes Peak, bilden rötliche Türme, Bögen, Felsnadeln und Platten aus 65 Millionen Jahre altem Sandstein eine Landschaft wie aus einer anderen Welt. Diese einzigartigen geologischen Formationen sind im Garden of the Gods Park zu finden, der ganzjährig geöffnet und zudem kostenlos ist. Gut ausgebaute Straßen und Wege machen den Park sehr leicht zugänglich.

Garden of the gods (c) Colorado Tourism Office
Garden of the gods (c) Colorado Tourism Office

Unser Fototipp: Grandiose Aussichten hat man von der Terrasse des neuen Besucherzentrums aus, von hier sieht man die roten Felsen mit Pikes Peak im Hintergrund. Von den Parkplätzen Gateway und Balanced Rock mitten im Park kommt man den Formationen ganz nah. Auf dem Siamese Twins Trail kann man versuchen, den 4.302 m hohen Pikes Peak so in Szene zu setzen, dass er inmitten des Siamese Twins Bogen eingefangen ist. Weitere Ideen für einen Besuch findet man hier: http://www.gardenofgods.com/

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