Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor sowohl für Studierende als auch für junge Berufstätige in vielen Bereichen das ideale Land, um Praxiserfahrung zu erwerben, Verbindungen zu knüpfen und eine Basis zu legen für das Leben nach Studium und Ausbildung.

Jährlich sind mehr als 30.000 junge Leute aus aller Welt als Praktikanten in den USA, ein Drittel davon als Junge Berufstätige nach Examen oder Ausbildung, 20.000 und mehr als studentische Praktikantinnen und Praktikanten.

Eigene Suche

So gut wie alle Berufsfelder sind vertreten, doch am meisten zieht es jedenfalls aus Deutschland Ingenieure und Wirtschaftler über den Atlantik. Die Mehrzahl sucht sich ihre Praktikantenstellen selbst und verhandelt direkt mit ihren Arbeitgebern. Wenn man das nötige Selbstvertrauen hat nebst dem Grundwissen darum, wie ein amerikanischer Lebenslauf und eine Bewerbung aussehen müssen und wie ein amerikanisches Bewerbungsgespräch normalerweise abläuft, kommt man bei amerikanischen Firmen als Bewerber mit deutschem Hintergrund fast immer gut an. Wenn neben Deutsch und einigermaßen flüssigem Englisch auch noch weitere Fremdsprachen und einschlägige Vorerfahrungen durch andere Praktika im Gepäck sind, umso besser. Vernünftige PC-Kenntnisse sind ohnehin selbstverständlich.

Bezahlte und unbezahlte Praktikas

Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich gegen eine Gebühr vermitteln zu lassen in unbezahlte wie bezahlte Jobs. Die letzteren sind dabei vor allem für Leute mit Examen oder Berufserfahrung offen; allerdings nur, wenn man sich auf längere Zeit einstellt, denn die Dauer bei bezahlten Praktika beträgt fast immer 9 bis 12 Monate Minimum. Und die nicht gerade niedrigen Vermittlungsgebühren sollte man auch nicht vergessen. Unbezahlte Praktika laufen dagegen meist zwischen 3 und 6 Monaten.

J-1 Visum

Das richtige Visum für solch einen Amerikatrip, das J-1 Visum, wird nicht direkt beim Konsulat oder über den amerikanischen Arbeitgeber beantragt, sondern läuft immer über dazu speziell von der amerikanischen Regierung autorisierte amerikanische Austauschorganisationen als Prüfstellen für die Richtigkeit und Vollständigkeit der vorzulegenden Dokumente und als Betreuer für die Praktikanten, solange sie sich in den USA aufhalten. Manche dieser Austauschorganisationen laden Interessenten dazu ein, sich online direkt bei ihnen zu bewerben. Das ist durchaus machbar; aber es ist gleichzeitig auch extrem fehleranfällig, da die zu bearbeitenden Dokumente ausgesprochen komplex sind und in einem schwer zu verstehenden bürokratischen Englisch daherkommen.

Vermittlungsagenturen

Die großen Organisationen wie etwa CIEE, Intrax, Cultural Vistas, InterExchange oder Spirit arbeiten daher mit deutschen Agenturen wie etwa CollegeCouncil, AYUSA, StepIn oder das deutsche Büro von Cultural Vistas zusammen, die nicht nur die Betreuung der Antragsteller schon im Vorfeld übernehmen, sondern auch die finanzielle Abwicklung in €€ statt wechselkursabhängig in $$ (Service- und Preisvergleiche bei den Gebühren lohnen sich!!). Die meisten Organisationen bieten zwar Unterstützung bei der Praktikumssuche in den USA an, aber vermitteln keine Stellen (Ausnahmen sind die weltweit operierenden Organisationen AIESEC für Studierende der Wirtschaftswissenschaften und IAESTE (in Deutschland über den DAAD) für solche der technischen und Naturwissenschaften).

Allerdings sind deren USA-Angebote traditionell eher mager; bei IAESTE sind zur Zeit gerade mal 2 IT-Stellen in New York offen. CollegeCouncil bietet derzeit 3 studentische Praktika in Versicherungswesen und Finanzberatung in Kalifornien für 4 bis 6 Monate; oder für „young professionals“ 18 bezahltePraktika aus insgesamt 40 Stellen in fast allen Business-Branchen, IT, Media Design, Architektur, Marketing und PR, Immobilien, Tourismus- und Ingenieurwesen zwischen New York und Kalifornien sowohl als direkte Kontakte als auch über eine Partnerorganisation. Das sind gerade mal 0,11% der 30.000 Praktikumsstellen, die pro Jahr besetzt werden!

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