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Villa Kathrine in Quincy, Illinois

Orientalische Architektur, exzentrischer Besitzer und tragische Liebesgeschichte

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Villa Kathrine (c) Villa Kathrine
Villa Kathrine (c) Villa Kathrine
Das Tourist Office von Quincy ist in einem der eindrucksvollsten Gebäude der Stadt untergebracht, das auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann. Quincy gilt als „Juwel“ der 800 Kilometer langen Great River Road in Illinois.

Quincy am Mississippi wird auch gerne als „Gem City“, als „Stadt wie ein Juwel“ bezeichnet. Mehr als 3.600 historische Häuser aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert verleihen dem Ort im Westen des Bundesstaates Illinois seinen pittoresken Charme. Besonders eindrucksvoll und absolut sehenswert ist die Villa Kathrine: ein orientalischer Palast in einer beschaulichen Kleinstadt mitten in den USA. Sowohl die Fassade als auch die Inneneinrichtung sind im maurischen Stil gehalten und bieten zahlreiche interessante Details wie den Pool mit Marmormosaik, den Innenhof mit überdachtem Balkon oder die Nachbildung einer tunesischen Moschee.

Quincy, IL U.S. Post Office and Courthouse

Inspiriert von nordafrikanischer Architektur
Gebaut wurde die über dem Mississippi thronende Villa im Jahr 1900 von dem exzentrischen Millionär Georg Metz. Als Sohn eines reichen Geschäftsmanns aus Quincy konnte Metz die Welt bereisen. In der jahrhundertealten Villa Ben Ahben in Nordafrika fand er das perfekte Haus, das er nach seiner Rückkehr in seiner Heimatstadt Quincy von dem Architekten George Behrensmeyer nachbauen ließ und im marokkanischen Stil einrichtete. Um die Villa ranken sich viele Legenden. So wird erzählt, dass Metz das Haus aus Trauer über eine unglückliche Liebe gebaut habe. In Deutschland soll er eine blonde, blauäugige Frau kennengerlernt haben, mit der er gemeinsam die Länder des Maghreb bereiste und dabei die Villa Ben Ahben besuchte. Metz wollte die Frau mit nach Quincy nehmen, um dort mit ihr zu leben. Aber sie weigerte sich, mit ihm zu kommen. Daraufhin zog sich der Millionäre in sein Haus zurück und führte ein einsiedlerisches Leben.

Sparziergang durch „Tausendundeine Nacht“
Sein einziger Begleiter war eine Deutsche Dogge namens Bingo. Nach dem Tod seines geliebten Hundes fiel Metz in schwere Depressionen und verkaufte die nach seiner Mutter benannte Villa. Das Gebäude, das in den kommenden Jahren viele verschiedene Besitzer hatte, verfiel zunehmend. Heute, nach aufwändiger Renovierung, zählt die Villa Kathrine zum National Register of Historic Places und beherbergt das Tourist Office der Stadt. Das wunderschöne Gebäude ist für die Öffentlichkeit zugänglich, und wer die Innenräume und das Atrium besichtigt, wähnt sich in einem Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“.

Die historische Villa Kathrine in Quincy ist montags bis samstags ab 9 Uhr, sonntags ab 13 Uhr für Besucher geöffnet. Erwachsene bezahlen 3 US-Dollar Eintritt. www.villakathrine.org

Das Städtchen Quincy liegt direkt am Mississippi und gehört zu den Höhepunkten einer Fahrt entlang der Great River Road Illinois.

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