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Größter Flugzeugfriedhof der Welt in Tucson

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Pima Air & Space Museum (c) Pima Air & Space Museum
Pima Air & Space Museum (c) Pima Air & Space Museum

Dank des besonderen Klimas ist Tucson in Arizona seit Jahrzehnten ein gigantisches Paradies für Luftfahrtnostalgiker.

In endlosen Reihen warten die altgedienten Riesen der Lüfte auf ihr ungewisses Schicksal. Über 4.000 Fluggeräte stehen auf dem eindrucksvollen Friedhof mit dem Spitznamen „The Boneyard“ in der glühend heißen Wüstensonne von Tucson. Manche werden nur kurzfristig geparkt, dem Großteil aber droht die Verschrottung.

Mit einer Fläche von etwa 1.400 Fußballfeldern ist das Gelände das weltweit Größte seiner Art und aufgrund seines morbiden Charmes ein absolutes Muss für alle Flugzeugfans. Gerade in diesem Jahr bietet sich ein Besuch an, weil die Anlage 70 Jahre alt wird.

Beliebtes Ausflugsziel

Das ausgedehnte Gelände wird heute von der 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group (AMARG) betrieben und hat sich als wahrer Touristenmagnet etabliert. Dies ist kaum verwunderlich, denn an keinem anderen Ort können die Legenden der Luftfahrt in tausendfacher Ausführung bestaunt werden.

Altehrwürdige B-52 Bomber, S-58 Helikopter oder die berühmten F-14 Tomcats aus dem Top Gun Film, die früher zusammengenommen einen Wert im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich hatten, setzen hier nun Staub an. Interessierte sollten sich daher die geführten Touren des Pima Air & Space Museums nicht entgehen lassen.

In offenen Bussen kommen die Besucher den schlafenden Giganten auf dem Flugzeugfriedhof besonders nahe und erfahren Wissenswertes über deren bewegte Geschichte. Im Anschluss empfiehlt sich auch ein Besuch des eigentlichen Museums, das nebenan mit rund 300 ausgestellten Fliegern aus allen Epochen der amerikanischen Luft- und Raumfahrt weitere spannende Eindrücke verspricht.

Doch nicht nur Touristen kommen in Scharen, ebenso beliebt ist das weitläufige Gelände bei Regisseuren. So dienten die Gerippe bereits vielen Filmen, wie dem Blockbuster Transformers – Die Rache oder der Actionkomödie Harley Davidson & The Marlboro Man mit Mickey Rourke, als Kulisse.

Die Entstehung des Flugzeugfriedhof

Viele Besucher fragen sich natürlich, warum ausgerechnet Tucson, das sonst eher für seine meterlangen Kakteen bekannt ist, als letzte Ruhestätte ausgewählt wurde. Alles begann nach Ende des Zweiten Weltkrieges, als 1946 in den USA plötzlich tausende Militärflugzeuge nicht mehr benötigt wurden.

Ein perfekter Abstellplatz für die Veteranen aus Stahl fand sich schließlich in der Sonora-Wüste, deren klimatische und landschaftliche Beschaffenheit sich hervorragend für die Lagerung eignet. Das trockene, heiße Wetter mit geringer Luftfeuchtigkeit und konstanten Temperaturen verhindert, dass die Fluggeräte Rost ansetzten.

Außerdem können die Flieger durch den von Natur aus harten, ebenen Boden leicht bewegt werden, ohne erst große Flächen künstlich befestigen zu müssen. Diese Voraussetzungen sind einzigartig in den ganzen USA.

Das Procedere mit den überflüssig gewordenen Luftfahrzeugen ist seit sieben Jahrzehnten gleich geblieben: Sie werden auseinander genommen und die gewonnenen Ersatzteile für Maschinen verwendet, die sich noch im Dienst befinden. Der übrig gebliebenen Schrott geht an umliegende Händler. Andere Flugzeuge werden konserviert, um sie bei Bedarf wieder flugtauglich herzurichten.

Insider-Tipp für Oldtimerfans

Wer von der rauen Ästhetik der ausgedienten Maschinen verzaubert wurde und Lust bekommen hat auf mehr alte Fahrzeuge, für den verbirgt sich nur zwei Fahrtstunden entfernt, nahe Phoenix, ein weiteres Highlight in der Wüste:

Der größte Autofriedhof der USA. Bei Hidden Valley Auto Parts stehen in kilometerlangen Reihen über 10.000 Klassiker zum Verkauf. Den amerikanischen Straßenkreuzern, vorwiegend aus den 50er bis 70er Jahren, ergeht es unter der sengenden Sonne Arizonas genauso wie den Flugzeugen:

Sie rosten nicht, sondern bleichen lediglich aus. Der Schrottplatz entpuppt sich daher als wahrer Abenteuerspielplatz für Liebhaber und Tüftler, die hier den einen oder anderen Schatz entdecken können. Zwar kommen sie dabei im heißen Sand garantiert ins Schwitzen, doch fast nirgendwo sonst werden die Ikonen längst vergangener Zeiten so gut konserviert.

Für alle Freunde des alten Stahls geht jedoch irgendwann der aufregende Tag zur Neige. Um das Erlebnis stimmig abzurunden, ist eine Nacht im Hotel Congress in Tucson zu empfehlen, das mit seinem nostalgischen Ambiente überzeugt.

Ein Bett gibt es hier ab 78 Euro. Und wer schon einmal in der Stadt ist, der sollte auch die Old Tucson Studios besuchen, in denen früher zahlreiche Westernfilme gedreht wurden und heute der Geist der alten Zeit aufersteht.

Weitere Anregungen können sich Reisende auch auf www.visittucson.org holen.

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