Benimmregeln für einen Besuch bei Uncle Sam
Die USA sind ein Land der Extreme. Beim Spring Break, den jährlichen Frühlingsferien, feiern Studenten äußerst freizügig, während es in anderen Teilen des Landes erzkonservativ zugeht. Auch die Sitten und Gebräuche unterscheiden sich enorm zwischen dem pulsierenden New York und einsamen Landstrichen im mittleren Westen. Einige grundsätzliche Benimmregeln gelten jedoch auch für die gesamten USA. Wer nicht in Fettnäpfchen treten möchte, der sollte sich an die folgenden Umgangsformen halten.
1. Respekt vor Autoritäten
Polizisten und Beamte in den Vereinigten Staaten verstehen keinen Spaß. Das beginnt bereits beim Fragebogen bei der Einreise – auf dem selbst eigenartig klingende Fragen nach Terrorismus und Drogenschmuggel gründlich und ernsthaft ausgefüllt werden sollten. Direkten Aufforderungen von Polizisten ist ebenfalls unverzüglich Folge zu leisten. Anders als in Deutschland ist die Hemmschwelle, die Dienstwaffe zu ziehen, viel geringer. Auf witzige Bemerkungen reagieren die meisten Polizisten in den USA, die sogenannten „Cops“, eher humorlos.
2. Trinkgeld geben
Viele Servicekräfte in den USA leben fast ausschließlich von ihrem „Tip“, wie das Trinkgeld genannt wird, oder benötigen es dringend, um den oft niedrigen Stundenlohn auszugleichen. Besucher sollten daher zwischen 15 und 20 % auf den zahlbaren Betrag für die Bedienung aufschlagen. Auf Rechnungen oder auf der Speisekarte steht deshalb auch oft „Tip is not included!“ („Trinkgeld ist nicht inklusive!“).
3. Vornehme Zurückhaltung statt Schimpfworte
Obwohl in der Popkultur und Hollywood-Filmen nicht selten geflucht wird, ist die Alltagssprache in den Vereinigten Staaten sehr höflich und kommt ohne „Swearwords“ (Schimpfworte) aus. Selbst bei Kleinigkeiten wahren die Amerikaner die Form. Wer in einem Restaurant die Toilette sucht, fragt daher nach dem „restroom“, bzw. „men‘s room“ oder „ladies‘ room“, und niemals nach der „toilet“.
4. Alkohol
Der Genuss von Alkohol ist in den USA streng geregelt und erst ab 21 Jahren und mit Ausweis möglich. Das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit sollten Touristen unterlassen. Selbst im eigenen Auto sollten Bierdosen geschlossen bleiben und am Besten im Kofferraum transportiert werden. Wer beim Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit erwischt wird: unbedingt Punkt 1 dieser Liste beachten!
5. Smalltalk
Unkomplizierter – und manchmal etwas oberflächlicher – Smalltalk gehört in den USA zum Alltag. Sehr tiefgehend werden diese Gespräche selten. Nette Bemerkungen über die Einrichtung oder Kleidung sind gerne gesehen, wenn sie nicht zu persönlich werden. Sexuelle Anspielungen gelten im Land der political correctness als ein absolutes Tabu und auch Themen wie Religion und Politik sprechen Besucher lieber nicht beim ersten Treffen an. Ebenso sollte niemand eine Einladung auch tatsächlich einfordern, die bei einem lockeren Smalltalk ausgesprochen wurde. Erst durch einen konkreten Termin des Gastgebers wird ein solcher Vorschlag Realität.
Mit diesen Benimmregeln haben Reisende eine gute Grundlage für ihren Aufenthalt in den USA, selbst wenn die kulturellen Traditionen innerhalb des Landes stark auseinandergehen und sich deutlich unterscheiden.