Der Sunshine State lässt sich durch eine große Vielfalt an unterschiedlichen Reiseformen entdecken. Um das Meiste aus seinem Floridabesuch herauszuholen, lohnt sich jedoch eine Rundreise mit dem Auto.
Weeki Wachee
Wir beginnen unsere Rundreise im Westen Floridas, eine Autostunde nördlich von Tampa. Als vor fast 500 Jahren spanische Seefahrer Florida besiedelten, hielten sie Manatees fälschlicherweise oft für Meerjungfrauen. Ganz falsch lagen sie damit aber nicht, denn in Weeki Wachee begeistern seit 1947 Meerjungfrauen ihr Publikum.
Bei einer der ältesten Attraktionen im Amphitheater des Weeki Wachee Springs State Park holen die Darstellerinnen während ihrer Interpretation von Hans Christian Andersens „Kleiner Meerjungfrau“ durch die fest installierten Luftschläuche des Beckens Luft – begleitet von Schildkröten, Fischen und selbstverständlich Manatees.

Daytona Beach
Kennedy Space Center
Eine Stunde weiter südlich erhebt sich mit dem Kennedy Space Center das größte Raumfahrtzentrum der Welt – und zugleich ein Stück amerikanische Geschichte. Denn nur vom berühmten Weltraumbahnhof bei Cape Canaveral starteten zwischen 1968 bis 2011 alle bemannten Raumflüge der NASA.
Heute erleben Besucher neben einer Führung durch die Geschichte der Raumfahrt zahlreiche Attraktionen und bestaunen unter anderem das Original-Shuttle der Atlantis, das unmittelbar nach seinem letzten Einsatz hier ausgestellt wurde – übrigens ohne vorher gereinigt zu werden.
Ein Geheimtipp: Jeden Mittag haben Besucher gegen Aufpreis die Möglichkeit, einen Astronauten zu treffen, bei einem Lunch mehr über seine Missionen zu erfahren und anschließend ein gemeinsames Foto und ein Autogramm zu bekommen. Hierfür wechseln sich in regelmäßigen Abständen die NASA-Astronauten ab.

Christmas
Für die Lieben, die zu Hause bleiben mussten, gibt es einen charmanten wie einmaligen Urlaubsgruß aus einer Stadt, die immer Weihnachten feiert. In Christmas, einem kleinen Ort mit 1.200 Einwohnern 30 Minuten von Orlando, stehen in der Vorweihnachtszeit Besucher des örtlichen Postamtes Schlange, um den besonderen Poststempel zu erhalten. Passend zum Ortsnamen lassen hier auch viele Einwohner die Weihnachtsdekoration ganzjährig hängen.
Spook Hill
Danach heißt es zurück in den Mietwagen und knappe eineinhalb Stunden südwestlich in Lake Wales, am sogenannten Spook Hill, an einer weißen Markierung anhalten – und den Hügel nach oben rollen? Genau das passiert hier wirklich, wenn man den Anweisungen neben der Straßenmarkierung folgt. Der Legende nach ist das mysteriöse Schauspiel am Spook Hill auf einen Kampf der Ureinwohner gegen einen Riesenalligator zurückzuführen. Wer weiß?
Solomon’s Castle
Ähnlich beeindruckend – aber aus völlig anderen Gründen – ist Solomon’s Castle, etwa 100 Kilometer von Spook Hill oder eine Autostunde östlich von Sarasota entfernt. Denn hier hat sich 1974 der Künstler Howard Solomon niedergelassen, um das weltweit einzige Schloss aus Zeitungsdruckplatten zu errichten.
Zufällig hatte er in einer Annonce davon gelesen, dass eben jene Platten für zehn Pence das Stück verkauft werden – eigentlich gedacht für die Befestigung privater Hühnerfarmen. Heute können Urlauber das Schloss, welches nun die Kunstwerke des exzentrischen Künstlers beherbergt, besichtigen.

Key Lime Pie
Zum Abschluss des Roadtrips verschlägt es Besucher weiter Richtung Süden – auf der Suche nach dem besten Rezept für Floridas Staatskuchen, den Key Lime Pie. Seit einem Beschluss im Jahr 2006 ist dieser „offizieller Florida State Pie“, denn etwa zwei Drittel der in den USA verbrauchten Zitrusfrüchte stammen aus Florida.
Seitdem herrscht ein großer Konkurrenzkampf, wer nun zwischen Key Largo und Key West den besten oder ursprünglichsten Key Lime Pie herstellt. Die Entscheidung kann keinem Urlauber abgenommen werden; es gilt, selbst die Florida Keys zu bereisen und den berühmten Limettenkuchen möglichst oft zu probieren.