Immer mehr Schülerinnen, Schüler und Abiturienten haben Fernweh. Sie wollen ins Ausland gehen, andere Länder und Kulturen erleben und etwas für ihre Sprachkenntnisse tun. Das Ziel ist zumeist der Klassiker: ein „High School“-Aufenthalt. Kanada ist inzwischen nach den USA das beliebteste Ziel. Welche Möglichkeiten gibt es für einen Kanada-Aufenthalt? Ein Überblick gibt Orientierung.
Das klassische High School-Jahr
Das klassische High School Jahr umfasst einen Aufenthalt von ca. 10 Monaten in Kanada. Die Schüler besuchen eine öffentliche (staatliche) High School und leben in einer Gastfamilie.
Die Organisation erfolgt durch eine sogenannte Austausch-Organisation oder Schulberatung in Deutschland in Zusammenarbeit mit einer Partner-Organisation oder der Schule in Kanada.
Das klassische High School-Jahr mit Regionen-/ Schulwahl
Viele junge Leute möchten auswählen können, wohin es für sie in Kanada gehen wird. Daher gibt es auch Angebote mit Wahlmöglichkeiten. Die Besonderheit ist, dass man die Schule oder zumindest die Region auswählen kann. Die Kosten liegen hier allerdings höher als beim klassischen Programm.
Schüleraustausch Kanada an einer Privatschule
Diese Variante umfasst einen Aufenthalt von ca. 10 Monaten. Die Besonderheit ist, dass die Schüler an der vorab ausgewählten High School in der gewählten Region mit deren spezifischem Fächerangebot unterrichtest werden.
Vorteile von Privatschulen sind generell das bessere Unterrichtsangebot, eine bessere technische Ausstattung der Schule und kleinere Klassen. Auch zur Frage, wo die Schüler wohnen, gibt es in diesem Programm Wahlmöglichkeiten: Alternativen sind die Unterbringung in einer Familie oder in einem Internat.
Diese Angebote sind verbunden mit Kosten für die Schule und die Unterbringung. Daher liegen die Kosten deutlich über denen des Classic-Programms. Die Organisation erfolgt durch eine Austausch-Organisation oder eine spezialisierte Schulberatung in Deutschland in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Schule.
Schüleraustausch Kanada für drei oder fünf Monate
Aktuell ist das Angebot an kurzfristigen Aufenthalten gewachsen. Damit reagieren die Austausch-Organisationen auf das Interesse vieler Jugendlicher, die nach der Schulzeitverkürzung kein ganzes Jahr ins Ausland gehen möchten.
Man kann für drei Monate oder fünf Monate nach Kanada gehen. Da das staatliche Schulsystem auf Ganzjahresaufenthalte ausgerichtet ist, werden hierfür vor allem Aufenthalte an Privatschulen angeboten.
Damit bekommt man alle Vorteile von Privatschulen, einschließlich der Flexibilität dieser Schulen. Die Kosten sind allerdings auch höher. Finanziell ist der Vorteil bei Kurzaufenthalten gegenüber einem Ganzjahresaufenthalt gering: Die Kosten für Reise und Organisation fallen in voller Höhe an.
Schüleraustausch Kanada: Englisch und Französisch lernen
Mit den französischsprachigen Provinzen bietet Kanada die Möglichkeit, Erfahrungen in beiden Sprachen zu machen, insbesondere in Québec. So ist es machbar, eine englischsprachige Schule besuchen und in einer französischsprachigen Gastfamilie und Umgebung leben.
Schüleraustausch Kanada : Leben bei Freunden und Verwandten?
Viele Familien haben Freunde oder Verwandte in Kanada. Dann liegt es nahe, den Schüleraustausch so zu legen, dass die Schüler bei deinen Bekannten wohnen. Das ist grundsätzlich auch machbar. Allerdings muss man sich über folgende Aspekte im Klaren sein:
Man benötigt in jedem Falle eine Schule in der Nähe. Die gute Nachricht: Ein Teil der Austausch-Organisationen ist darauf eingestellt, auch „mitgebrachte Gastfamilien“ einzubeziehen. Inwieweit das bei den Kosten einen Vorteil bringt, ist im Einzelfalle klären.
Falls während des Auslandsaufenthaltes Unstimmigkeiten im Zusammenleben mit den Bekannten auftreten, kann es problematisch werden. Ob die Austausch-Organisation dann kurzfristig eine andere Gastfamilie in der Region findet, ist nur bedingt abschätzbar. Notfalls muss der Schüler also vorzeitig nach Deutschland zurück reisen.
Schüleraustausch Kanada selbst organisieren?
Grundsätzlich ist es sowohl für staatliche als auch für Privatschulen möglich, den Auslandsaufenthalt selbst zu organisieren. Vor allem für den Schüleraustausch ist das in der Praxis aber wenig empfehlenswert, weil
- die organisatorische Unterstützung der Austausch-Organisation bzw. Schulberatung für die Vorbereitung entfällt,
- Schulen die direkte Anmeldung teilweise nicht akzeptieren
- die Betreuung durch eine Austausch-Organisation vor Ort wegfällt. Vor allem im Falle von Problemen gibt es dann keine Hilfe vor Ort.
Gute Information für den Schüleraustausch nach Kanada
Wichtig ist darauf zu achten, dass die Anbieter seriös und leistungsfähig sind. Folgende Informationsquellen sind zu empfehlen:
Der Ratgeber „Schüleraustausch Traumziel Kanada“ der in aktueller Auflage als E-Book auf dem Schüleraustausch-Portal kostenfrei herunter geladen werden kann.
Die Deutsche Stiftung Völkerverständigung bietet bundesweit die „AUF IN DIE WELT“-Informationsmessen, auf denen sich die Jugendlichen und ihre Familien über alle Aspekte von Kanada-Aufenthalten informieren können.
Auf diesen Messen bekommt jeder die Möglichkeit zur persönlichen Beratung. Oft werden Vertreter der Botschaft von Kanada persönlich vor Ort sein. Der Eintritt zu den Messen ist frei.
Informationen zu den Messen gibt es unter www.aufindiewelt.de. Informationen zu Auslandsaufenthalten, seriösen Anbietern und den Kanada-Ratgeber gibt es hier: www.schueleraustausch-portal.de.