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8 Geheimnisse um die Pingos in Northwest Territories

Hydrolakkolith

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Ibyuk Pingo (c) J.F. Bergeron
Ibyuk Pingo (c) J.F. Bergeron

In den Northwest Territories gibt es ein Geheimnis, das kaum jemand kennt: Es handelt sich um eine der seltsamsten Landschaftsformen, die je entdeckt wurden.

Gefrorene Eruptionen, die sich im Zeitlupentempo aus dem Permafrostboden der Tundra ergießen und sich als große grüne Hügel wie Wächter über das Polarmeer an der arktischen Küste erheben: Die geheimnisumwobenen „Pingos” entführen uns im äußersten Norden der Northwest Territories ans Ende der Welt!

Geheimnis 1:

Das Wort „Pingo” stammt aus der Sprache der Inuvialuit und bedeutet „kleiner Hügel”. Glücklicherweise führte der Botaniker Alf Porsild diesen Namen im Jahr 1938 auch bei den Wissenschaftlern der Arktis ein, denn sonst müssten wir den geologischen Fachbegriff „Hydrolakkolith“ nutzen (und wer könnte sich den schon merken…). Der Porsild Pingo bei Tuktoyaktuk erhielt seinen Namen zu Ehren des netten Forschers.

Geheimnis 2:

Pingos sind eine Art periglaziale Landschaftsform, d.h. sie entstehen durch einen Prozess des Gefrierens und Tauens. Während ihr Äußeres aus Tundra besteht, haben sie im Inneren einen Kern aus Eis. Wie eine Cola-Dose, die sich im Gefrierschrank langsam nach außen wölbt, wächst der mit Eis angestaute Pingo stetig an. Und wie bei der Dose, wird die Spitze des Pingos irgendwann aufplatzen und der ganze Hügel in sich zusammenfallen.

Geheimnis 3:

Pingos können so groß werden, wie ein Fußballstadion – bis zu 70 Meter hoch und mit einem Umfang, der gerne mal länger als einen halben Kilometer betragen kann.

Pingo am Arktischen Ozean (c) Kristian Binder
Pingo am Arktischen Ozean (c) Kristian Binder
Geheimnis 4:

Der massivste Pingo in ganz Kanada und zweitgrößte weltweit befindet sich direkt vor den Toren des arktischen Städtchens Tuktoyaktuk. Der legendäre Ibyuk Pingo ist so groß wie ein 15-stöckiges Gebäude und am Boden mehr als 300 Meter breit. Wie eine mit Eis gefüllte Zwiebel ergießt er sich über der Tundra, die ansonsten flach wie ein Pfannkuchen ist.

Geheimnis 5:

Und es kommt noch besser: Der Ibyuk Pingo wächst und wächst! Pro Jahr kommen stolze 2 Zentimeter dazu. Man schätzt, dass er 1.300 Jahre alt ist.

Geheimnis 6:

Das Mackenzie Delta hat die weltweit höchste Dichte an Pingos – hier befinden sich etwa 1.350 Stück der geheimnisvollen Hügel. Acht von ihnen, darunter der stolze Ibyuk, stehen im 16 km² großen Pingo National Landmark außerhalb Tuktoyaktuks unter der Obhut von Parks Canada.

Tuktoyaktuk © Northwest Territories Tourism
Tuktoyaktuk © Northwest Territories Tourism
Geheimnis 7:

Abgesehen vom gigantischen Ibyuk sind die Pingos im Pingo Canadian Landmark zwischen 5 und 36 Meter hoch. Sie repräsentieren verschiedene Wachstumsstadien, von neugeborenen Baby-Pingos bis zu älteren Senioren-Pingos, die bereits wieder im Begriff sind, in sich zusammenzufallen.

Geheimnis 8:

Bereits seit Urzeiten nutzen die Inuvialuit der arktischen Küste Pingos als Navigationshilfe. Auch als Ausguck, um die Tundra nach Karibu oder das Meer nach Seehunden und Walen abzusuchen, sind die kleinen Hügel nützlich.

Weitere Informationen über die Northwest Territories gibt es unter www.spectacularnwt.de

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