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Sommer wie Winter – Yellowknife funkelt!

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Yellowknife (c) NWTT
Yellowknife (c) NWTT
Mit ihrer unberührten Natur, spektakulären Canyons und wilder Einsamkeit sind die Northwest Territories ein Traum für jeden Kanada-Urlauber! Zahllose Seen, Tundra und Permafrost verleihen der arktischen Landschaft hier ihren ganz besonderen Reiz. Die typische nordamerikanische Metropole sucht man in den Northwest Territories (zum Glück) vergeblich. Die beschauliche und zugleich dynamische Hauptstadt Yellowknife ist mit ihren nur 19.000 Einwohnern bereits die größte Stadt der Region. Gleichwohl hat sie Spannendes zu berichten! Sie beheimatet Menschen aus über 90 (!) Nationen und kann als echte Pionierstadt bezeichnet werden. In ihrer historischen Altstadt spürt man noch heute einen Hauch von Goldgräberstimmung.
Diamanten (c) NWTT
Diamanten (c) NWTT

Yellowknife liegt am Nordufer des Großen Sklavensees an der Mündung des Yellowknife River in die Yellowknife Bucht inmitten eines Gebiets, das reich an Gold und Diamanten ist. Letztere wurden erst Anfang der 90er Jahre entdeckt und bescherten der Region nach ihrem kurzen Goldrausch der 30er Jahre einen erneuten Boom. Yellowknife ist das geschäftige Verwaltungs- und Transportzentrum dreier Diamantenminen, die rund 250 km nördlich der Stadt liegen. In Nordamerikas erster Diamantenmine Ekati wurden seit ihrer Eröffnung im Jahr 1998 mehr als fünf Tonnen des wertvollen Edelsteins abgebaut. Und die Diavik-Diamantenmine produziert seit 2003 jährlich 1.600 kg oder acht Millionen Karat. Fast 10% dieser nördlichen Diamanten werden in Yellowknife geschliffen und poliert. In einer Reihe von örtlichen Schmuckgeschäften und Galerien können sie begutachtet und erworben werden. In der „Diamanten-Erlebniswelt“ präsentiert die Diamantenschleiferei Crossworks Manufacturing Ltd. die Herstellung der kostenbaren Edelsteine anschaulich für Besucher aus aller Welt. Anhand von Ausstellungsstücken wird der Weg eines Rohdiamanten von der Mine über den Schleif- und Polierprozess bis hin ins Schmuckgeschäft nachvollzogen. Die Kunst des Diamantenschleifens wird hierbei live vor Ort demonstriert, während die Arbeit in den Minen mit Hilfe ausführlicher Filmsequenzen ins Haus geholt wird.

Aurora Borealis (c) NWT / Bergeron
Aurora Borealis (c) NWT / Bergeron

Genug Geglitzer am Boden? Dann bitte mal den Blick Richtung Himmel lenken. Wenn es Nacht wird in den Northwest Territories und Abermillionen Sterne in der Dunkelheit funkeln, wird die himmlische Tanzfläche eröffnet. Hoch über den Köpfen entflammt ein atemberaubendes Feuerwerk der Natur, wenn sich der sternenklare Himmel wie von Geisterhand mit schwirrenden Lichtern aus bunten Farben füllt. Grüngelbe, blaue, weiße und rote Lichterbänder beginnen am Himmel zu glühen, sie tanzen und wirbeln um die eigene Achse, erst langsam, dann immer schneller und schneller. Sie mischen sich zwischen die Sterne und scheinen so lebendig, als könnte man sie mit den Händen berühren. Das magische Spektakel hat verschiedenste Namen: Aurora Borealis, Nordlichter oder auch Polarlichter. Doch egal wie wir sie nennen, Fakt ist: Keiner kann sich ihrem Bann entziehen. Wie kommt’s?  Die Polarlichter treten am häufigsten in einem Gürtel rund um den magnetischen Pol der Erde auf. Yellowknife liegt direkt am Rande dieses Gürtels, dem „Aurora Belt“. Auch ist der Himmel in dieser Region meistens wolkenfrei und die Landschaft recht flach – perfekte Bedingungen zur Beobachtung der Aurora Borealis! Eine weitere Besonderheit: in den Northwest Territories kann man die Polarlichter mit etwas Glück sogar im Sommer sehen! Nicht umsonst darf sich die Region seit dem Jahr 2013 „Aurora Capital of the World“ nennen.

Doch Yellowknife hat mehr zu bieten als funkelnde Diamanten und leuchtende Polarlichter. Durch ihre perfekte Lage am nördlichen Zipfel des Great Slave Lake bieten sich viele Ausflüge am und im Wasser an. Vom gemütlichen Bootfahren, über Stand-Up Paddling bis hin zu Angelausflügen für die Petrijünger unter den Urlaubern – da ist für jeden das Richtige dabei. Warum nicht einmal in einem der schwimmenden Häuser der Houseboat Community in der Yellowknife Bucht übernachten? Seichte Wellen schaukeln hier wunderbar in den Schlaf! Auch so manche Wohnmobilreise startet in Yellowknife.

Yellowknife (cc) Ian McKenzie;
Yellowknife (cc) Ian McKenzie;

Aber auch im Winter ist die Stadt etwas ganz besonderes. Bei knackigen Temperaturen von bis zu frostigen -40°C eröffnen sich in Kanadas hohem Norden jede Menge außergewöhnlicher und magischer Abenteuer. Sobald die Seen und Flüsse der Northwest Territories zugefroren sind, ändert sich die Straßenkarte der Region dramatisch: die sogenannten „Ice Roads“ entstehen und erweitern das Straßennetz um spannende Routenalternativen. Mit dem Allrad-Fahrzeug lassen sich die Eisstraßen rund um Yellowknife wunderbar erkunden. Noch eine Prise Hundeschlittenfahren, Schneeschuhwandern und eine nächtliche Schneemobil-Tour mit anschließender Beobachtung der Polarlichter, und das Glück ist perfekt! Getoppt werden kann ein solches Wintererlebnis eigentlich nur noch mit einem Flug mit einer alten DC3 der berühmten Buffalo Airways.

Die Menschen aus Yellowknife tun ihr übriges, um die Stadt das ganze Jahr über dynamisch und aufregend zu gestalten. Bei zahlreichen Festivals werden die Kulturen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gefeiert und auch gastronomisch wird einiges geboten! Ein besonderes Highlight ist das historische Wildcat Café in Yellowknifes Altstadt. Das beliebte Sommerlokal ist in einer alten Blockhütte untergebracht, die an die Goldgräberstimmung der 30er Jahre erinnert. Als ältestes Restaurant der Stadt – es stammt aus dem Jahr 1937 – hat es bewegende Jahrzehnte hinter sich. Unter der Führung des Wildcat Café Advisory Committees ist das Café heute eine der wichtigsten Touristenattraktionen Yellowknifes. Mit seinen leckeren Gerichten aus lokalen Zutaten ist das Restaurant nicht nur historisch sondern auch kulinarisch ein echter Schmaus!

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