Start USA Washington 7 skurrile Fakten und Stories zu Seattle

7 skurrile Fakten und Stories zu Seattle

Von Schmugglern und Kaugummi-Spuckern

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Seattle (c) Visit Seattle
Seattle (c) Visit Seattle

Die Space Needle, das erste Starbucks Kaffee der Welt oder das Museum of Pop Culture – davon hat man schon mal im Zusammenhang mit Seattle gehört.

Aber was haben Sonnenbrillen, Zwiebeln, Frauenrechte und Kaugummis mit der sympathischen Stadt im Nordwesten der USA zu tun?

Visit Seattle stellt 10 Stories und Fakten von ”Seattleites” (so nennen sich die Einwohner selbst) vor, die bestimmt noch nicht jeder kennt.

Die Zwiebel war schuld

Der berühmte Pike Place Market von Seattle, der übrigens der älteste Bauernmarkt der USA ist, wurde 1906 zum ersten Mal abgehalten – weil die allgemeinen Zwiebelpreise so enorm gestiegen waren.

Die Stadtverantwortlichen schlugen daher vor, einen eigenen Markt zu schaffen, auf dem die Bauern der Region ihre Produkte direkt an die Bürger zu einem niedrigeren Preis verkaufen konnten.

Heute gibt es auf dem Pike Place Market neben den Ständen der Bauern auch Geschäfte für regionales Handwerk, kleine Restaurants und Food-Outlets sowie andere originelle Ladengeschäfte. Manche nennen ihn auch „Seattle in a bottle“.

Pike Place Market (c) Visit Seattle
Pike Place Market (c) Visit Seattle

Partners in (prohibiton) crime

In Seattle wurde die Prohibition schon 1916 eingeführt – vier Jahre vor dem Rest der USA. Der Markt für Schwarzbrennern und Schmuggler blühte. Der berühmteste unter ihnen war Roy Olmstead, genannt “King of Pudget Sound”, eigentlich Polizeibeamter, aber  als Schmuggler finanziell deutlich erfolgreicher.

Gerüchten nach seine beste Tarnung: Seine Frau las in einer Radioshow (die das Ehepaar aus dem eigenen Haus sendete) Kindern Gutenacht-Geschichten vor – und schickte so codierte Nachrichten an die Mitverschwörer ihres Mannes.

Dennoch wurde Olmstead verhaftet, 1926 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt – und erst 1935 von President Roosevelt nachträglich rehabilitiert.

Die schweren Füße der Space Needle

Das Fundament der Space Needle wiegt genauso viel wie das Monument selbst. Beim Bau 1962 wurde in ein quadratisches Loch von über neun Metern Tiefe und 37 Metern Querschnitt einen ganzen Tag lang Beton gefüllt, der von 467 LKWs transportiert werden musste.

Space Needle - Seattle (c) Tim Durkan;
Space Needle – Seattle (c) Tim Durkan;

Der Grund für diesen Aufwand: Die Architekten der Space Needle kalkulierten die Möglichkeit von Erdbeben in ihre Berechnungen ein. Die Space Needle kann nun einer Erbebenstärke von 9,1 standhalten – die gottseidank eher selten vorkommt.

Frauen an die Macht

Die erste weibliche Bürgermeisterin der USA regierte von 1926 – 1928 in Seattle: Bertha Knight Landes. Zuvor war sie bereits vier Jahre Mitglied des Stadtrats und zwei Jahre dessen Vorsitzende gewesen. Auch nach ihrer Abwahl setzte sie sich insbesondere für Frauenrechte ein.

Fake Fact

Es gibt das Gerücht, in Seattle würde es ständig regnen – ein Mythos. Fakt ist: Die Regenmenge pro Jahr in Seattle ist deutlich weniger als beispielsweise in Houston, Atlanta oder New York.

Zugegebenermaßen nieselt es relativ häufig in Seattle – was aber einen wunderschönen Nebeneffekt hat: Die Stadt wird sehr oft von schillernden Regenbögen überspannt.

Dass es in Seattle ausreichend Sonnenschein gibt, zeigt auch eine andere Tatsache. In Seattle werden mehr Sonnenbrillen verkauft als in irgendeiner anderen Stadt in den USA.

Seattle down under

Wer im Zentrum Seattles plötzlich über lila-farbene Glasscheiben wandert, der überquert gerade Lichtquellen für das Seattle im Untergrund. Beim Großen Feuer 1889 wurde das ursprüngliche Geschäftszentrum von Seattle, dessen Häuser fast ausschließlich aus Holz gebaut waren, zerstört.

Da Seattle ständig vom Hochwasser bedroht war und ist, beschloss man die neue Stadt (mit dem Verbot von Holzgebäuden) AUF der alten aufzubauen und damit auch Höhe zu gewinnen.

Seattle Underground (c) Seattle Underground Tours / Cheryle Easter
Seattle Underground (c) Seattle Underground Tours / Cheryle Easter

So kann man heute einige Touren durch das Seattle aus dem späten 19. Jahrhundert machen – und sieht dann von unten die Schatten der Menschen, die über die violetten Glasscheiben des “neuen” Seattle spazieren.

Mundwerkskunst

Manche Sehenswürdigkeit entsteht durch Zufall. Wie 1993 die berühmte Kaugummi-Wand in der Post Ally beim Pike Place Market. Die Zuschauer eines Theaters wurden gebeten, vor dem Betreten ihre Kaugummis zu entfernen.

Sie klebten sie einfach an die Wand. Dadurch entstand ein buntes “Kunstwerk” und das Kleben der Kaugummis wurde dort bald zur festen Tradition. 2015 entfernte die Stadt erstmals alle Kaugummis.

Für die inzwischen geklebten 1000 Kilo Kaugummi brauchte man über 130 Stunden. Und fast unmittelbar danach klebten schon wieder neue Exemplare an der Wand – Mundwerkskunst wortwörtlich.

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