Manitobas isländische Bevölkerungsgruppe feiert ihre Vergangenheit jeden Sommer in Gimli. Das kleine Fischerstädtchen am Lake Winnipeg blickt auf eine lange isländische Tradition zurück. Nicht umsonst steht hier ein 5 Meter großer, steinerner Wikinger an der Küste, der das Geschehen überwacht.
Jedes Jahr im August findet in Gimli das dreitägige Icelandic Festival of Manitoba „Islendingadagurinn“ statt, das tausende von Besuchern anlockt. Urig aussehende Menschen in Wikinger-Kostümen füllen dann ein eigens errichtetes Wikinger-Dorf mit Leben und geben sich den alten, nordischen Traditionen hin. Es wird gekämpft, gereimt und musiziert, riesige Sandgebilde werden um die Wette gebaut und natürlich echtes Wikinger-Essen gekocht! Der Höhepunkt ist der große Festumzug, der durch die Straßen Gimlis zieht. Im Anschluss wird ganz traditionell die Bergfrau „Fjallkona“ gewählt, die weibliche nationale Personifikation Islands.
Wer außerhalb des Festivals in Gimli ist, kann sich im New Iceland Heritage Museum im Waterfront Centre über die frühen Siedler am See informieren. Heute befindet sich in Gimli die größte isländische Siedlung außerhalb Islands.
Die isländischen Wikinger entdeckten schon 500 Jahre vor Kolumbus Nordamerika, woran eine Ausgrabungsstätte an der Nordspitze Neufundlands erinnert. Sie kehrten 1.000 Jahre später wieder zurück und ließen sich im Jahr 1876 auf Hecla Island am Lake Winnipeg nieder. Im heutigen Hecla Island Provincial Park wurde zwischenzeitlich ein luxuriöses Ferienresort errichtet. Zwischen Golfspiel und Wellness-Anwendungen bietet sich von hier aus auch ein Besuch des kleinen isländischen Museums am Ufer des Lake Winnipeg an.