Am 21. März hat der Frühling offiziell begonnen, Zeit also in der kanadischen Provinz Québec die Ahornsirup-Ernte zu starten. Doch dafür müssen ganz bestimmte Bedingungen herrschen und das Zeitfenster für das „Abzapfen“ des süßen Saftes ist nur klein – in der Regel zwischen Ende Februar bis in den April hinein.
Sind die Nächte noch frostig, der Boden aber tagsüber bereits von der Wärme der Sonne erwärmt, wandelt sich die angesammelte Stärke in Zucker um. Ist der Saft einmal abgezapft, muss die Sirup-Herstellung zügig vorangehen, denn sonst beginnt er zu gären.
Während dieser Zeit stapfen hemdsärmelige Männer von Baum zu Baum und aus kleinen Hütten kräuselt sich Rauch in die klare Luft. Über Feuer wird der Saft zum wertvollen Ahornsirup eingekocht. Vierzig Liter aus einem Baum ergeben nur einen Liter Sirup, was seinen relativ hohen Preis erklärt.
Für die Bewohner der Provinz Québec ist das „sugaring off“, also das Einkochen des Ahornsaftes, eine der schönsten Aktivitäten des Jahres. Ein Zurück zur Natur. Viele Familien treffen sich auf dem Land, um gemeinsam anzupacken und beim „Sammeln“ des frischgezapften Saftes zu helfen.
Rund 72 Prozent der Ahornsirup-Produktion weltweit kommt aus der ostkanadischen Provinz Québec. Der klebrige Sirup mit dem leicht rauchig-harzigen Geschmack gilt seit Jahrhunderten als natürlicher Süßstoff – ein Bioprodukt im wahrsten Sinne des Wortes. Über 13.500 Landwirte haben im Jahr 2015 rund 53.000 Tonnen Ahornsirup produziert – für Millionen Pfannkuchen auf den Frühstückstischen in Nordamerika und in aller Welt.
Québecs Landwirte haben ein einzigartiges Know-how und Technologien entwickelt, um die Produktion und die Qualität des Ahornsirups kontinuierlich zu verbessern. Manche Betriebe haben sich auch auf Besucher und Touristen eingerichtet. In den sogenannten „Sugar Shacks“ kann die Produktion besichtigt werden und anschließend an robusten Holztischen deftige Québecer Hausmannskost mit viel Ahornsirup probiert werden.
Mehr über den goldenen Saft unter http://fpaq.ca/en/