Frauenpower belebt indigenen Tourismus in Alberta

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Im Vorfeld des Internationalen Frauentags stellten Indigenous Tourism Alberta (ITA) seine weiblichen Mitglieder vor, die sich für die Stärkung der indigenen Tourismusindustrie in Alberta einsetzen und gleichzeitig Reisende darüber aufklären, was es bedeutet, eine moderne indigene Frau zu sein.

Auf nationaler Ebene sind 33 Prozent der indigenen Unternehmen im Besitz von Frauen. In Alberta ist diese Zahl sogar noch höher: 49 Prozent der ITA-Mitglieder sind weibliche Unternehmen. Indigene Frauen in der gesamten Provinz stellen eine Veränderung gegenüber den Anfangsjahren der kanadischen Tourismusentwicklung dar, als die indigene Bevölkerung weitgehend ausgeschlossen und oft von der Branche ausgebeutet wurde.

„Es war mir eine Ehre, bei der ITA mit so vielen wunderbaren Frauen
zusammenzuarbeiten, die sich leidenschaftlich für ihre Kultur und ihr Erbe einsetzen
und es der Welt zeigen wollen“, sagte Mackenzie Brown, Direktorin für
Branchenentwicklung bei der ITA. „In jeder Ecke unserer Provinz haben wir Frauen,
die ihre Fähigkeiten, ihre Kunst und ihre Unternehmen präsentieren und damit nicht
nur zum Wachstum des indigenen Tourismus beitragen, sondern auch zum
allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung der Provinz.“

Gemeinsam tragen die weiblichen Mitglieder der ITA dazu bei, Reisende aufzuklären und ein Licht auf die alarmierende Rate zu werfen, mit der indigene Frauen immer noch sterben und verschwinden. In den letzten 30 Jahren sind mehr als 4.000 indigene Frauen verschwunden, und auch heute noch ist die Wahrscheinlichkeit, dass indigene Frauen verschwinden oder getötet werden, 12 Mal höher als bei anderen Frauen in Kanada.

Die in Calgary ansässige Organisation Colouring it Forward, deren Inhaberin Diana Frost ist, arbeitet mit indigenen Künstlern und Ältesten zusammen, um authentische Bücher, Karten und Tagebücher zu erstellen, die die Geschichten indigener Völker und die Geschichte durch die Kraft der Kunst erzählen. Colouring it Forward arbeitet bei jedem Projekt mit einer anderen Basisorganisation zusammen, darunter auch mit Organisationen, die die Selbstbestimmung indigener Frauen unterstützen, wie die Stardale Women’s Group.

Die Gemeinschaft indigener Unternehmerinnen in Alberta ist auch nach der Pandemie stark, da sich die Unternehmerinnen gegenseitig unterstützen und jahrhundertealte Geschlechterstereotypen überwinden. Mallory Yawnghwe, die Inhaberin der Indigenous Box, hat eine saisonale Abo-Box zusammengestellt, die ausschließlich von Indigenen hergestellte Produkte aus dem ganzen Land enthält. Als Unternehmerin sah Yawnghwe die Möglichkeit, indigene Unternehmer finanziell zu unterstützen und zu fördern und gleichzeitig sicherzustellen, dass indigene Produkte aus authentischen Quellen stammen und jede einzigartige Kultur nicht kulturell vereinnahmt wird.

Melrene Savoy, die Inhaberin von Native Diva Creations, legt bei der Herstellung ihres Schmucks großen Wert auf das Beibehalten traditioneller Perlenarbeiten, verleiht aber jedem Stück ein modernes Flair, so dass sie im vergangenen Jahr mit ihrer Schmucklinie auf der New York Fashion Week vertreten war. Savoy, die für den Indigenous Tourism Alberta Leadership Award 2022 nominiert wurde, ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man die indigenen Traditionen, die in Kanada seit jeher praktiziert werden, ehrt und gleichzeitig als Künstlerin kreativ bleibt.

Ein inspirierendes Beispiel für ein von indigenen Frauen geführtes Unternehmen ist Albertas erstes Kulturzentrum für Métis, Métis Crossing, das nur eine Stunde von Edmonton entfernt liegt. Hier ist es die Geschäftsführerin Juanita Marois, die den wachsenden Betrieb leitet und immer neue spannende Projekte vorstellt. Unter der Leitung von Marois wurde Métis Crossing von Conde Nast als einer der besten Orte für einen Besuch im Jahr 2022 ausgezeichnet.

Nur wenige Stunden südwestlich von Métis Crossing liegt Painted Warriors, das das Erbe der Ojibway, Cree und Mohawk weitergibt, indem es die Besucher durch Wildniserziehung, indigene Traditionen und praktische Übungen wieder mit dem Land verbindet. Unter der Leitung von Tracey Klettl stellt Painted Warriors Stereotypen über indigene Frauen in Frage, indem es traditionelle Überlebensfertigkeiten wie Jagen, Bogenschießen und Reiten vermittelt – alles Aktivitäten, die nicht den traditionellen Geschlechternormen entsprechen.

Die vollständige Liste der weiblichen ITA-Mitglieder und ihre Reiseberichte finden Sie
unter IndigenousTourismAlberta.ca.

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