Grünes Reisen hat für viele eine neue Bedeutung. Geführte Touren zu Gewächshäusern, Besuche in Spezialläden inklusive Haschischkeksen und ein Airport Shuttle mit Joints an Bord:
Der Hasch-Tourismus boomt und lockt immer mehr Besucher an. Besonders das US-amerikanische Colorado gilt seit der Legalisierung im Januar 2014 als Mekka für Freunde des grünen Krauts. Auch auf Tripping.com, der weltweit größten Suchmaschine für Ferienwohnungen und kurzfristige Vermietungen, macht sich der Trend bemerkbar.
Deutlich erhöhte Suche nach „420“ und „420-friendly“ auf Tripping.com
Neben Colorado erlauben Alaska, Oregon und Washington State sowie Washington D.C. Cannabis. Gab es im Oktober 2015 nur zwölf Unterkünfte in Colorado, in denen kiffen erlaubt war, waren es im April 2016 schon 88 – ein Zuwachs von 600 Prozent. In Denver waren im Oktober 2015 vier raucherfreundliche Unterkünfte zu finden und schon ein halbes Jahr später 32 – ein 700 prozentiger Zuwachs.
Der Trend macht sich auch bei der Stichwortsuche bemerkbar. Nach Cannabis, Marihuana oder dem im amerikanischen Slang genutzten Begriff „420“ wird auf Tripping.com immer häufiger gefiltert. Von Oktober 2015 bis April 2016 stieg die Anzahl solcher Suchanfragen um 86 Prozent.
Jen O’Neal, Chief Executive Officer und Gründerin von Tripping.com sagt: „In einem Hotel ist Rauchen aus vielerlei Gründen untersagt. Der Vorteil von Privatunterkünften ist, dass die Besitzer individuell bestimmen können, was erlaubt ist.“
Vorreiter in der Legalisierung von Hanfbedarf war jedoch nicht Nordamerika, sondern Uruguay – seit 2013 darf dort geraucht werden. Auch in Ecuador machen sich Cannabis-Konsumenten nicht strafbar.
Verschiedene Ansichten über Legalisierung bei Vermietern
Auch wenn ein Trend erkennbar ist, scheint nicht gleich jeder Vermieter in Colorado auf den grünen Zug aufzuspringen. Einige sprechen sich deutlich gegen das Rauchen jeglicher Substanzen aus.
Andere nutzen die Legalisierung geschickt als Werbung für ihre Unterkunft, wie die Beschreibung dieses Urlaubers auf Tripping.com zeigt: „B and B 420 ist ein ziemlich normal aussehendes Haus in einem Vorort von Denver, aber die hohe Anzahl der positiven Reviews lässt darauf schließen, dass der Besitzer sich hervorragend mit den örtlichen Spezialitäten auskennt.“
Andere Länder andere Sitten
Was erlaubt ist und was nicht, sollte vor dem Urlaubsantritt geklärt werden. Die Gesetzesregelungen in den einzelnen Ländern variieren, zum Beispiel bei den Grammzahlen oder speziellen Bestimmungen, die nur für Einheimische gelten. Jen O’Neal rät: „Cannabis-Touristen sollten sich gut über die jeweilige Gesetzeslage im Reiseland informieren. Auch mit dem Vermieter der Unterkunft sollte klar abgestimmt sein, was gestattet und was unerwünscht ist.“