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San Antonio Missionen zum UNESCO-Welterbe ernannt

Die Missionen sind die erste Kulturerbestätte in Texas

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San Antonio (c) San Antonio Convention & Visitors Bureau
San Antonio (c) San Antonio Convention & Visitors Bureau

Das Warten hat ein Ende: Die UNESCO erklärt fünf Missionen aus der spanischen Kolonialzeit, die sogenannten San Antonio Spanish Colonial Missions, zum Welterbe. Die Ernennung erfolgte am 5. Juli 2015 während der 39. internationalen Tagung des UNESCO-Welterbekomitees im World Conference Center in Bonn. Somit dürfen sich ab sofort insgesamt 23 Denkmäler in den USA Welterbestätte nennen. Damit kommt den Missionen von San Antonio eine ähnliche kulturelle Bedeutung zuteil wie der New Yorker Freiheitsstatue, der Independence Hall im US-Bundesstaat Pennsylvania oder der Naturerbestätte Grand Canyon. Insgesamt drei Kulturstätten erklärte die UNESCO in den vergangenen 20 Jahren zum Welterbe in den USA.

Als die größte Ansammlung spanischer Kolonialarchitektur in Nordamerika sind die spanischen Missionen Relikte des texanischen Unabhängigkeitskriegs, aufgrund dessen Kulturen miteinander verschmolzen, sich Ländergrenzen verschoben und die Weltpolitik sich nachhaltig änderte. Nun erwacht der damalige Schlachtruf „Remember the Alamo“, mit dem die Texaner den Krieg gewannen, zu neuem Leben. Die Mission San Antonio de Valero (auch bekannt als die Alamo) war die erste der fünf Missionen.
„Die Vereinigten Staaten von Amerika verfügen über eine reiche Geschichte. Diese ist geprägt von Persönlichkeiten, Konfessionen und Erfahrungswerten. Die San Antonio Missions repräsentieren eine bedeutende Zeit unserer Vergangenheit. Die Nominierung als Welterbestätte wird die Geschehnisse dieser Epoche global bekannt machen“, so Crystal Nix-Hines, U.S. Abgeordnete und UNESCO-Vertreterin.

Bereits seit 2007 setzt sich Susan Snow, Archäologin des San Antonio Missions National Historical Park, im Interesse der Region dafür ein, den Titel des Welterbes der UNESCO zu erlangen. „Die Missionen von San Antonio sind ein mustergültiges Beispiel für ein intaktes Missionssystem aus der spanischen Kolonialzeit. Sie können im Rahmen einer Wanderung entlang des San Antonio Ufers besichtigt werden, denn es trennt sie nur ein Radius von 11 Kilometern. Aufgrund ihrer Jahrzehnte überdauernden Geschichte, sind sie auch ein Symbol für die Verschmelzung unterschiedlicher Kulturen. Diese Einflüsse, darunter indigene, spanische und mexikanische, prägen das heutige Texas. Der sich daraus ergebene interkulturelle Austausch ist die Basis unseres Einwanderungslandes, dem großen Schmelztiegels der Kulturen.“

„Die Missionen von San Antonio sind ein lebhaftes Beispiel für die Menschen und Kulturen, die San Antonio und die USA zu dem gemacht haben, was sie sind“, sagt Casandra Matej, Executive Director des San Antonio Convention & Visitors Bureau. „Während der Besichtigung können Besucher aus erster Hand erfahren, welch zentrale Bedeutung dieser Teil der Geschichte für die Menschen der siebtgrößten Stadt der USA hat. Noch heute sind bis auf die Alamo alle Missionen aktive römisch-katholische Kirchengemeinden und dienen in einigen Fällen den Nachkommen der einstigen Siedler. Die Erhaltung der Anlagen ist daher von höchster Bedeutung.“

Die Geschichte der Missionen
Die Spanier errichteten Anfang des 18. Jahrhunderts fünf Missionen, darunter Mission Concepción, Mission San José, Mission San Juan, Mission Espada und Mission San Antonio de Valero. Ziel der Missionen war es, die indigene Bevölkerung zum Christentum zu bekehren und die Region unter die spanische Herrschaft zu bringen.
Die Missionen in der Gegenwart
Jährlich besuchen mehrere Millionen Gäste die historische Stätte. Die Möglichkeiten in die Zeit des kolonialen Spaniens einzutauchen sind vielfältig, ob beim Besuch einer Messe mit mexikanischer Volksmusik oder bei einem selbstgeführten Rundgang.
Die berühmte Uferpromenade „River Walk“
Der von Gärten umsäumte Weg entlang des San Antonio Flusses verbindet ab sofort die fünf Missionen mit den Hotels, Restaurants und kulturellen Einrichtungen der Stadt. Dank einer Investitionssumme von ca. 333 Millionen Euro, die die Promenade kürzlich von 5 auf 24 Kilometer verlängerte, können die Missionen ab sofort sowohl zu Fuß, auf dem Rad sowie teilweise mit dem Kajak erreicht werden.
Auf den Spuren der vergangenen 300 Jahre
Aufgrund der Kalksteinfassaden und malerischen Glockentürme strahlen die Missionen ein längst vergangenes Zeitalter aus. Alle Missionen sind kostenlos öffentlich zugänglich. Bei geführten Touren erfahren Besucher im Rahmen von Führungen durch die Wohnquartiere und Kirchen die Jahrhundert alte Geschichte.
Museum und preisgekrönter Film
Die Mission San José, oftmals als „Königin der Missionen“ bezeichnet, ist ein idealer Ausgangspunkt. Das dazugehörige Museum stellt Kunsterzeugnisse aus, die verschiedene Aufgaben der Missionare erklären. Im Kinosaal läuft halbstündlich der Film, „Gente de Razón” (zu Deutsch: rationale Menschen). Er erzählt die Geschichte der Einwohner des 18. Jahrhunderts im Süden Texas sowie ihre Rolle bei der Kolonialisierung Neuspaniens.
Die Geschichte der Alamo erleben

Die berühmte Alamo, eine zum Fort ausgebaute ehemalige Missionsstation, war Schauplatz der Kämpfe im texanischen Unabhängigkeitskrieg. Heute erinnert der Schrein, ein restauriertes Kirchengebäude der spanischen Missionsstation, an die Gefallenen der Schlacht von Alamo. Im Long Barrack Museum können Relikte dieser Zeit besichtigt werden.
Bilder, Filmmaterial, Hintergrundinformationen und nützliche Links zur Ernennung zum UNESCO-Welterbe unter www.WorldHeritageSA.com. Mehr über die San Antonio Missionen sowie Informationen für einen Aufenthalt in San Antonio unter www.visitsanantonio.com.

 

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