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Weihnachten in den Northwest Territories

… im Hinterhof des Weihnachtsmannes

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Rentiere in der Westlichen Arktis (c) Jason van Bruggen
Rentiere in der Westlichen Arktis (c) Jason van Bruggen

Alles beginnt Anfang Dezember, wenn die Sonne zum vorerst letzten Mal untergeht und dann für einen ganzen Monat nicht mehr über den Horizont steigt. Dann wird in den Northwest Territories die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet und ein warmer Schein strahlt von jedem sorgfältig geschmückten Haus – ein festlicher Ersatz für das schwindende Tageslicht.

Die Region der westlichen Arktis ist ein magischer Ort im Hinterhof des Weihnachtsmannes. Sie ist ein regelrechtes Winterwunderland und die Heimat der einzigen Rentierherde in ganz Kanada (wobei nicht bekannt ist, ob in dieser historisch gewachsenen Herde von rund 3.000 Tieren auch ein rotnasiges Rentier lebt).

Es ist eine Region, in der die Menschen gerne zusammenkommen, um die Weihnachtsfeiertage im Kreise der Familie bei einem Festessen und jeder Menge Spaß zu begehen – auch wenn man in einigen der nördlicheren Gemeinden Hunderte von Kilometern fahren muss, um einen Weihnachtsbaum zu fällen.

Einige Wochen vor dem großen Tag findet in Inuvik ein schöner Weihnachtsmarkt statt, auf dem Kunsthandwerker aus der gesamten westlichen Arktis ihre Waren anbieten. Die Elfen in der Werkstatt des Weihnachtsmannes können es mit diesen kunstvollen Arbeiten und beeindruckenden Kunstwerken nicht aufnehmen.

Hier findet man Ornamente aus Buntglas und Schnitzereien aus Speckstein mit Motiven des Nordens. Auch umwerfend schöne Fäustlinge aus Biberpelz, mit Perlen besetzte Mokassins und Mukluks aus Elchleder sind hier zu haben.

Inuit Mokassins (c) Ben Weiland
Inuit Mokassins (c) Ben Weiland

 

Außerdem gibt es eine große Auswahl an Uluit – das sind die traditionellen Schneide- und Schabewerkzeugen der Inuit – sowie selbstgemachte Decken und Quilts und einer Fülle an Marmeladen und Backwaren.

Wenn das Weihnachtsfest naht, verlangsamt sich das tägliche Leben der Menschen in der westlichen Arktis. Auf Eisstraßen, die stark genug sind, um Autos und Lastwagen zu tragen, sind sie zu ihren Lieben in den verschiedenen Gemeinden der Region unterwegs.
Nach gemeinsamen Tagen unter freiem Himmel versammeln sich die Familien am Abend um gemütliche Holzöfen und teilen Essen, Geschichten und fröhliche Stunden. Die Turnhallen der Schulen und Gemeindezentren füllen sich mit Menschen, die die Zeit mit abendlichen Weihnachtsspielen und lokalen Schlemmereien genießen.
Inuit Backwaren (c) Sherry Ott
Inuit Backwaren (c) Sherry Ott

 

In der Nacht vor dem Weihnachtstag beeilen sich die Kinder von Sachs Harbour bis Fort McPherson mit dem Zubettgehen, nachdem sie ihre Strümpfe aufgehängt und auf Kekse und Milch ausnahmsweise mal verzichtet haben. Sie wissen ja, dass der Weihnachtsmann nicht weit reisen muss, um sie zu besuchen.

Über die Feiertage ziehen sich viele Familien in ihre Hütten oder Camps zurück, denn der Winter ist nun wirklich endgültig eingekehrt. Am Silvesterabend kommen sie jedoch in die Stadt zurück, um das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüßen.

Feuerwerk (c) Riley Veldhuisen
Feuerwerk (c) Riley Veldhuisen

 

Doch damit sind die Feierlichkeiten noch nicht zu Ende. Bald gibt es einen weiteren Grund zum Feiern – die Rückkehr der Sonne an den Himmel der westlichen Arktis, nachdem sie sich einen ganzen Monat (oder gar länger) nicht gezeigt hat.

In Inuvik ist dies bereits in der ersten Januarwoche der Fall, was mit dem Sunrise Festival zelebriert wird. Lokales Essen, Tanz, Musik und winterliche Aktivitäten wie Schnitzen von Schneeskulpturen oder Schnee-Yoga sind Teil des Spektakels.

Am Samstagabend geht die Party auf dem gefrorenen Permafrostboden weiter, wenn die Bewohner ein riesiges Lagerfeuer und ein atemberaubendes Feuerwerk entzünden. Was für eine schöne Art, die Weihnachtszeit im Hinterhof des Weihnachtsmannes ausklingen zu lassen.

Weitere Informationen über die Northwest Territories gibt es unter www.spectacularnwt.de.

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